https://www.prien.de/

18.01.2023

AUS DEM HAUPT- UND WERKAUSSCHUSS

Als Erstes kam der Antrag der Kultur-Beauftragten Karina Dingler (ÜWG) zur Aufstellung eines Büchertausch-Schranks zur Sprache. Die Gemeinderätin stellte ihr Projekt persönlich dem Gremium vor.

Büchertausch-Schrank für Prien
Sie erklärte, dass sie selbst die Pflege und Ordnung des Schranks übernehmen und dazu täglich nach dem Rechten sehen würde. Finanziert werde er aus ihrem Kultur-Budget. Auch für die erste Füllung würde sie sorgen. Den Buchhandlungen und der ansässigen Bücherei wolle sie mit diesem Angebot keine Konkurrenz bereiten, sondern er solle einen zusätzlichen Service rund um die Uhr bieten. Sie habe dafür das Gespräch mit allen Beteiligten gesucht.

Wendelsteinpark als Standort
Als Standort schlage sie den Wendelsteinpark vor, der eine gute Aufenthaltsqualität besitze. Es stünden dort Bänke bereit und es sei ein Spielplatz angelegt, der gut besucht sei. Zudem würden viele Bürger dort ihre Mittagspause verbringen. Sie schlage eine Variante aus Corten-Stahlblech vor, die rund 2.200 Euro koste. Aus diesem Material seien auch die Übertöpfe der Pflanzen, die dort aufgestellt seien, so dass dies gut zusammenpasse. Wie sie von anderen Gemeinden wie bspw. Bernau erfahren habe, die bereits einen Bücherschrank anbieten würden, habe es bei ihnen bislang keine Probleme bspw. Vandalismus gegeben. »Bücher sind einfach zu schade, als dass man sie wegwirft«, schloss Karina Dingler ihre Vorstellung.

Gremium angetan
Michael Voggenauer (Freie Wähler, FW) sagte, er begrüße die Idee, schlage als Standort aber den Bahnhof vor. Er könne sich dies auch für die Vereine vorstellen, die so Sportartikel wie Schuhe oder Bekleidung, die zu klein geworden seien, zum Tausch anbieten könnten, so der Vereine-Referent. »Es ist ein tolles Projekt zur Nachhaltigkeit.« Erster Bürgermeister Andreas Friedrich (ÜWG) meinte zum alternativen Standort, dass man dann mit der dort ansässigen Buchhandlung sprechen müsse. Ludwig Ziereis und Rosi Hell (beide CSU) fanden den Vorschlag sowie den Standort am Wendelsteinplatz als ideal. Ulrich Steiner (Die Grünen) schloss sich dem an, war aber gegen die Variante aus Stahl.

Auch nur Schmökern möglich
Kersten Lahl (BfP) war auch angetan und meinte, »aus Angst vor Vandalismus sollte man sich nicht scheuen, etwas Gutes zu tun«. Man könne auch nur in den Büchern schmökern, ohne sie mitzunehmen. Michael Feßler (CSU) ergänzte, er habe dem Bauhof vor einiger Zeit einen Unterstand übermittelt, der von einer Parkticket-Säule stamme. Dieser könne den Bücherschrank vor der Witterung schützen. Erster Bürgermeister Andreas Friedrich (ÜWG) zählte bei der anschließenden Abstimmung ein Ergebnis von 8:1 für den Bücherschrank in der Ausführung mit Corten-Stahlblech. Dagegen war Ulrich Steiner (Die Grünen), der sich zuvor gegen die Stahl-Variante ausgesprochen hatte.

Zuschuss für die Tafel
Es folgte der Antrag der Caritas für einen Zuschuss zur Chiemseer Tafel in Prien in Höhe von 5.800 Euro. Diese Summe sei auch – bis auf wenige Ausnahmen – in den vergangenen Jahren beantragt und gewährt worden. Wie Erster Bürgermeister Andreas Friedrich (ÜWG) erklärte, sei die Tafel eine wichtige Einrichtung; auch wenn zum Einzugsgebiet noch andere Gemeinden gehörten, so stammten doch mit 526 Personen die meisten, die deren Hilfe beanspruchten, aus Prien. 199 davon seien Kinder, so das Gemeindeoberhaupt.

Aufstockung gewünscht
Die erste Reaktion im Gremium kam von Michael Feßler (CSU) sowie Kersten Lahl (BfP), die sich beide dafür aussprachen, die Summe aufzustocken. Angela Kind (Die Grünen) erklärte, dass sie aufgrund der Warnung vor einem sogenannten »Blackout« (einem großen Stromausfall, Anm. d. Red.) einen Lebensmittelvorrat angehäuft hätte. Sollte der Notfall nicht eintreten, würde sie im Frühjahr diese Nahrungsmittel der Tafel spenden. »Dieser Idee könnten sich doch auch andere anschließen«, so ihre Intention. Ulrich Steiner (Die Grünen) erklärte, die Summe bedeute auch eine Wertschätzung der Ehrenamtlichen, die dort Unterstützung leisteten. Erster Bürgermeister Andreas Friedrich (ÜWG) schlug vor, die Summe auf 6.000 Euro aufzurunden, was das Gremium einstimmig beschloss.

Verschiedenes
Das Gemeindeoberhaupt erinnerte abschließend daran, dass derzeit Schöffen gesucht würden – für das Jugend- wie auch das Erwachsenen-Strafrecht. Bewerbungen könnten im Rathaus abgegeben werden. Zudem informierte er das Gremium, dass die Einfassung des Katharinen-Brunnens, der vor der Taufkapelle steht, eine Sanierung benötige. Dazu würde eine Ausschreibung für den Steinmetz erfolgen.