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30 Jahre Städtefreundschaft Prien & Valdagno

Mit dem Cicero-Zitat »Freundschaft verdoppelt unsere Freude und halbiert unseren Schmerz« hob Erster Bürgermeister Jürgen Seifert den tiefen Sinn von Städtepartnerschaften hervor. Zwischen Prien und Valdagno besteht diese nun seit 30 Jahren. Dieses Jubiläum war Anlass umfangreicher Feierlichkeiten, die vom 28. April bis zum 1. Mai andauerten. Nachdem die Delegation aus Italien am Freitag, 28. April im Trachtenheim von Prien empfangen worden war, begannen die eigentlichen Feierlichkeiten am Samstag, 29. April mit der würdevollen Einweihung des Markus-Löwen am Valdagno-Platz.

Löwe als Symbol immerwährender Freundschaft
Da Löwen in Venetien wie auch in Bayern Teil des Staatswappens sind, keimte die Idee auf, zum Jubiläum jeweils den Löwen der anderen Stadt als Denkmal zu platzieren. Die Initiative hierzu ging von Dr. Peter Hattenkofer aus. Nach finanziellen Zusagen des Lions Clubs, der Rotarier, der Soroptimisten und weiterer Geldgeber steht nun ein Löwe mit erhobener Pranke auf einer drei Meter hohen Säule in Prien. Im Gegenzug wird im Herbst ein Bayerischer in Valdagno seinen Platz finden. Das Denkmal aus Stein solle, so Bürgermeister Seifert, in einer Zeit der zunehmenden Intoleranz die Menschen auf ihre wahre Bestimmung hinweisen. »Der Löwe ist der König der Tiere, und dieser möge Wächter und Zeuge einer immerwährenden Freundschaft sein«, so Seifert.
In Grußworten erinnerten Rosenheims Landrat Josef Huber und Landtagsabgeordneter Klaus Stöttner daran, dass Freundschaft nicht selbstverständlich sei. In Europa herrsche derzeit die längste Friedensphase seit 500 Jahren.



Kunst & Kultur verbindet
Auch Musik, Kunst und Kultur, Architektur, Sport sind verbindende Elemente. In diesem Sinne wurde die Enthüllungsfeier vom Chor Amici dell’Obante, der Priener Liedertafel, der Blaskapelle Prien sowie musikalischen Mitgliedern der Musik- und Realschule gestaltet. »Schenken wir dieses Denkmal der Jugend, möge sie die nächsten 30 Jahre der Partnerschaft gestalten«, bedankte sich Erster Bürgermeister Dr. Giancarlo Acerbi aus Valdagno. »Die Säulen der Freundschaft sind die Clubs und Vereine, die Schulen und Lehrer und vor allem jene Bürgerinnen und Bürger, die das tägliche Holz in den Ofen legen, damit das Feuer weiterbrennen kann«, so Acerbi. Dr. Peter Hattenkofer, der gemeinsam mit dem einstigen Bürgermeister Lorenz Kollmannsberger großen Anteil an der Partnerschaft hat, dankte als Vertreter des Lions und des Rotary Clubs für den Markus-Löwen als Friedens-Symbol sowie für die Bereitschaft, zwei Benefizkonzerte zugunsten der Erdbebenopfer von Umbrien zu gestalten. Unter den Klängen der jeweiligen Nationalhymnen, gespielt von der Priener Blaskapelle, wurde das Löwen-Denkmal dann feierlich enthüllt.

Festabend im König Ludwig Saal
Am Abend setzten sich die Feierlichkeiten im König Ludwig Saal fort. Den Auftakt machte der Bieranstich von Bürgermeister Seifert. Der Abend wurde musikalisch von den beiden Gastchören Amici dell’Obante und Coro Maranina sowie der Liedertafel gestaltet. Bei den Ehrungen wurden u. a. auch die stellvertretenden Bürgermeister Hans-Jürgen Schuster und Alfred Schelhas sowie die Ehrenbürger Renate Hof und Michael Anner sowie die Familie Kollmannsberger bedacht. Für besondere Verdienste insbesondere in der Pflege der Städtepartnerschaft verlieh Bürgermeister Jürgen Seifert eine Urkunde sowie die Goldene Ehrenmünze an Dr. Peter Hattenkofer. Mit weiteren Chorgesängen sowie kulinarischen Schmankerln klang der »Abend der Brüderlichkeit« genüsslich aus.



Völkerverbindendes Brauchtum
Der Sonntag, 30. April begann mit Gottesdiensten in den Pfarrkirchen von Prien und Rimsting, jeweils in Begleitung der italienischen Chöre Amici dell’Obante (Prien) und Corale Maranina (Rimsting). Es folgte ein Doppelkonzert im Chiemsee Saal, das die jeweiligen Musikschulen gemeinsam ausrichteten. Anschließend ging es zum Tanz um den Maibaum an den Priener Markplatz, wo es Blasmusik- und Tanzdarbietungen gab. Den Abschluss der Feierlichkeiten machte das gemeinsame Abendessen im Trachtenheim von Atzing, den der Bergsteigerchor Amici dell’Obante musikalisch umrahmte. Ein stimmungsvolles Eisenbahn-Stück animierte Bürgermeister Jürgen Seifert derart, dass er sein Mitwirken im Chor anbot. Und so sang er kräftig mit – wofür er großen Beifall erntete. Im Weiteren lud der Trachtenverein »Daxenwinkler« Bürgermeister Dr. Giancarlo Acerbi zum Besuch des heurigen Gautrachtenfestes nach Atzing ein. Dieser bedankte sich und versprach, zu kommen. Zeitgleich fand ein Benefizkonzert zugunsten der umbrischen Erdbebenopfer in Bernau von der Liedertafel und dem Corale Maranina statt. Am Montag, 1. Mai schloss ein weiteres Benefizkonzert, veranstaltet vom Lions Club Prien und dem Rotary Club Prien, mit verschiedenen Bands sowie dem Chor Amici dell’ Obante auf einem Boot der Chiemsee-Schifffahrt den Jubiläums-Festreigen.