Es fehlten entschuldigt Hans Wallner (CSU), Florian Fischer (ÜWG) und Sepp Schuster (AfD).
Ergänzung um die Bezahlmöglichkeiten in der Verordnung der Parkgebühren
Als Erstes kam die Ergänzung um die Bezahlmöglichkeiten in der Verordnung der Parkgebühren zur Sprache. Wie der Erste Bürgermeister Andreas Friedrich (ÜWG) erklärte, habe der überörtliche Prüfungsverband moniert, dass dort die Bezahlmöglichkeit über die Parkster-App nicht aufgeführt sei. Nun werde dies nachgeholt sowie um die Möglichkeit der Zahlung per EC- und Kreditkarte bei den Wohnmobil-Stellplätzen ergänzt.
Fundtier-Pauschale
Danach ging es um die Fundtier-Pauschale des Tierschutzvereins Rosenheim. Letzteres habe die entsprechende Vereinbarung zum 30. November auch mit anderen Gemeinden gekündigt. Wie Erster Bürgermeister Andreas Friedrich (ÜWG) erklärte, sehe sich der Verein nicht mehr in der Lage, die Kosten zu decken und werde nun im Einzelfall abrechnen. Hintergrund war, dass das Gremium die Pauschale von 0,50 auf 0,75 Cent pro Einwohner Anfang des Jahres zwar erhöht, damit aber nicht dem Wunsch des Tierschutzvereins entsprochen hatte. Für eine Katze würden 22 Euro, für einen Hund 35 Euro pro Tag des Aufenthalts anfallen.
Defizitärer Betrieb
Kersten Lahl (BfP) erklärte, das sei das Ergebnis, dass man den Kompromiss, 1 Euro pro Einwohner zu zahlen, nicht eingegangen sei. Man habe die Sorgen des Tierheims nicht ernst genommen. Es sei eine gemeindliche Pflichtaufgabe und eine ethische Sache, dies zu tun. Man habe hier an der falschen Stelle gespart. Man müsse das Gespräch mit dem Tierheim suchen und andere Gemeinden mit ins Boot holen. Der Geschäftsleiter Donat Steindlmüller ergänzte, dass das Tierheim 2024 Kosten in Höhe von 1,4 Mio. Euro habe stemmen müssen. Der Landkreis habe es mit 260.000 Euro bezuschusst – insofern hätte auch eine Zuwendung des Markts Prien in Höhe von einem Euro pro Einwohner nicht gereicht, um das Defizit zu verhindern. 2025 hätte der Markt 8.000 Euro an das Tierheim bezahlt. Auf Nachfrage von Angela Kind (Die Grünen) erklärte das Gemeindeoberhaupt, dass man zwischen drei und zwölf Tiere pro Jahr an das Tierheim weitergebe. »Bei einem Hund, der sechs Monate dort verbleibe, entstünden Kosten in Höhe von 6.000 Euro, bei zehn Hunden würde sich das auf 60.000 Euro summieren«, so Erster Bürgermeister Andreas Friedrich (ÜWG). Das Gremium stimmte einhellig dafür, an der Zusammenarbeit mit dem Tierheim und der Einzelabrechnung festzuhalten, da es u. a. auch an geeigneten Alternativen fehle.
Städtebauförderung
Dem schloss sich die Bedarfsmitteilung für die Städtebauförderung im Rahmen des Programms »Wachstum und nachhaltige Entwicklung« an. Wie Thomas Lindner von der Bauverwaltung informierte, seien für 2026 Maßnahmen zur Neugestaltung des Kirchenumfelds, der Ufer-Promenade und der oberen Seestraße sowie des Bahnhofsumfelds eingestellt. Ulrich Steiner (Die Grünen) wollte wissen, warum der Wendelsteinplatz nicht im Programm vorgesehen sei. Erster Bürgermeister Andreas Friedrich (ÜWG) erklärte, dass dieser Teil des städtebaulichen Wettbewerbs und dort als Park geplant worden sei. Maßnahmen, die dem entgegenstünden, würden nicht bewilligt. Die Bedarfsmitteilung 2026 wurde mit 19:2 Stimmen angenommen. Dagegen waren Angela Kind und Ulrich Steiner (beide Die Grünen).
Referent für Sport und Vereine
Michael Voggenauer (FW) erklärte, er freue sich, mit welche Begeisterung und welchem Engagement sich die Akteure einbringen würden. Die Vereine würden das Leben in der Gemeinde aufrechterhalten und seien ihr Rückgrat. Von den traditionellen Festen über Sport- und Freizeitveranstaltungen bis hin zum umfassenden Ferienprogramm, das ohne die Vereine undenkbar wäre. Insgesamt habe es vier Vereinetreffen gegeben, in denen es neben der Terminkoordination über die Gebühren der Saalmiete, die Plakatierungsverordnung und die Teilnahme an Märkten gegangen sei. Auch die Nutzung des Vereinsbus des Skiclubs, der allen zur Verfügung stehe und die Gemeinde die Spritkosten übernehme, sei zur Sprache gekommen. Zudem habe er sich mit dem Jugendrat ausgetauscht. Das Vereine-Equipment mit dem Anhänger, dem Pavillon, dem Stromspeicher und den Aufstellern und den Hussen werde gut angenommen. Bei der Vereinsarbeit stehe auch die Sicherheit an vorderer Stelle. So habe man Defibrillatoren am Sportpark und der Stippelwerft angebracht, Erste-Hilfe-Kurse angeboten und an einer Feuerlöschübung teilgenommen. Auch die Zusammenarbeit mit den anderen Referenten, der Tourist-Info und der Gemeinde sei hervorragend. Nach wie vor bestehe der große Wunsch nach einer neuen Turnhalle für das Ludwig-Thoma-Gymnasium, schloss er seine Rede.
Referent für Wirtschaft/Tourismus/Digitalisierung
Gunther Kraus (CSU) erklärte, die Entwicklung im Tourismus sei gut, man habe es geschafft, die Aufenthaltsdauer zu verlängern. Insbesondere die individualisierten Übernachtungen wie der Campingplatz und die Ferienwohnungen zeigten gute Zahlen. Das zeige, dass die oftmals kritisch betrachteten Ferienwohnungen wichtig seien. Der Leerstand sei in der Gemeinde nicht so groß wie in anderen Ortschaften. Man solle sich mit den Eigentümern zusammensetzen und prüfen, was man verbessern könne. Die Diridari-Gutscheine seien ein Erfolg. Bis Oktober seien sie im Wert von 53.000 Euro gekauft und bereits in Höhe von 49.000 Euro eingelöst worden. Im Vorjahr seien sie im Wert von 66.000 Euro gekauft und in Höhe von 65.000 Euro eingelöst worden. »Das ist Geld, das im Ort bleibt«, so Kraus. Die Lockerung des Ladenschussgesetzes ermögliche weitere Aktionen. Wichtigste Neuerung sei die Verleihung des Weltkulturerbes. Er glaube, dass dies den Tourismus vor Ort auch in der Nebensaison ankurbele, da es nun mit den Galerien, dem Verfassungskonvent und dem Schloss Herrenchiemsee etliche Gründe gebe, länger in Prien zu bleiben. Man solle sich nicht vor einer Überflutung fürchten, da es sich um ein Einzelobjekt handele. Dies sei eine Chance für Prien. Er sorge sich nicht, wenn die Straßen voll seien, sondern dann, wenn sie leer wären, schloss er seinen Bericht.
Aus der Sitzung des Marktgemeinderats vom 19. November
Als einzigen Tagungspunkt kam die Arbeit des Landschaftspflegeverbands Rosenheim zur Sprache. in dem der Markt Prien seit 2017 Mitglied ist. Zweck des Vereins ist die Förderung des Naturschutzes und der Landschaftspflege, wie die Dipl.-Biologin Christiane Mayr erklärte. Hintergrund der Präsentation waren die erheblichen Mittelkürzungen des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz. Wie Mayr erläuterte, würde der Verein die Streuwiesen am Chiemsee-Ufer sowie im Priental entbuschen und wieder der Landwirtschaft zuführen. Von rund 1,4 Mio. Euro Zuwendungen 2024 seitens der Landesregierung seien die Mittel 2025 um rund 21 Prozent auf 300.000 Euro reduziert worden. Dies würde auch die Landwirte treffen, die für den Verband gearbeitet hätten. Für Prien bedeute es, dass nur noch ein Teil der Flächen, die es nötig hätten, bearbeitet werden könnten. Wenn man die offenen Flächen zuwachsen lasse, drohe ein Artenverlust. Sie würden verbuschen und es entstehe Wald.
Streuwiesen sind »Arche Noah für bedrohte Arten«
Beispielsweise wachse am Prien-Ufer das Schilf meterhoch. Würde man die Flächen davon befreien und die Wiesen einige Male mähen, würden dort wieder Blumen wachsen und es entstehe eine Artenvielfalt, die seltene Pflanzen sowie Insekten ansiedeln ließen.
Mit diesen Arbeiten würde man das Landschaftsbild verschönern, die Wanderwege ausweiten und die Sicht auf die Natur freihalten. In diesem Zusammenhang sei der Biber ein Problem, der zu Überschwemmungen der Wiesen sorge, so dass diese nicht mehr gemäht werden könnten. Durch die aktuelle Entwicklung sei der Verein vor allem auf Spenden angewiesen. Erster Bürgermeister Andreas Friedrich (ÜWG) dankte für den Vortrag und sagte, der Markt Prien werde mit gutem Beispiel vorangehen und den Verein mit 3.000 Euro unterstützen. Mit der Zuwendung solle die Fläche am Triebwerks-Kanal freigehalten werden. Mit Blick auf den Uferweg am Chiemsee sagte er, die Bayerische Schlösserverwaltung erhalte vom Markt Prien eine Pacht in sechsstelliger Höhe – und dennoch »pflegen sie ihr Eigentum nicht. Es wäre schön, wenn auch sie sich an dieser Landschafts-Instandhaltung beteiligen würden.« Das Gremium nahm die Ausführungen zur Kenntnis und beschloss die Zuwendung einstimmig.