Mögliche Standorte für E-Ladesäulen
Als Erstes stellte Christoph Kurz von der Bauverwaltung die möglichen Standorte für E-Ladesäulen vor. Wie Kurz ausführte, hätte die Verwaltung mit der von dem Energieversorger ESB Energie Südbayern beauftragten Tiefbau-Unternehmen die Standorte begangen und die weitere Vorgehensweise besprochen. Angedacht bzw. umsetzbar seien Ladesäulen am Sportpark, am Schramlbad, drei Standorte an der Seestraße, in der Carl-Braun-Straße, am Friedhof West bzw. Ost, am Beilhackparkplatz, zwei Standorte an der Jensenstraße, am Wendelsteinparkplatz und am Bahnhof.
Diskurs im Gremium
Peter Fischer (ÜWG) erklärte, er finde es nicht gut, dass damit Parkplätze wegfallen würden. Es stünden eh zu wenig zur Verfügung. Michael Anner (CSU) sagte, ihm falle auf, dass die E-Ladestellen vor der Sparkasse oftmals leer stünden. Daher sehe er es als schwierig an, an stark frequentierten Plätzen wie der Seestraße 89 oder an der Jensenstraße beim Abzweig zur Gärtnerei Rother dafür auf reguläre Parkplätze zu verzichten. Beim Standort Bahnhof gab er zu bedenken, dass man dieses Areal umgestalten wolle. Es sei daher nicht sinnvoll, dort viel Geld zu investieren. Kersten Lahl (BfP) meinte, bei diesen Ladesäulen dauere eine Ladung bis zu sechs Stunden. Daher solle man sie nur dort aufstellen, wo keine hohe Fluktuation sei, und nicht dort, wo die Bürger parken wollten, um in Cafés oder zum Einkaufen zu gehen. Der Parkplatz am Schramlbad werde seines Erachtens nur bei Badewetter genutzt. Gaby Rau (Die Grünen) erachtete dies ähnlich und wies darauf hin, dass die Auffahrt am Schramlbad zudem sehr steil sei. Sie fand die Carl-Braun-Straße als Standort sehr gut. Eine Station sei dort viel zu wenig, da viele Bewohner keine Garage oder andere Möglichkeiten zum Laden hätten.
Pro und Contra
Kersten Lahl (BfP) wollte wissen, ob die Lebensmittelgeschäfte wie Lidl, Edeka und Rewe auch Ladestationen installieren wollten. Kurz erklärte, Lidl und Rewe hätten bundesweit Verträge mit anderen Anbietern. Mit dem Inhaber von Edeka wolle ESB sprechen. Ludwig Ziereis (CSU) sagte, das Laden an den Ladesäulen sei teuer. E-Auto-Fahrer würden eher zu Hause laden, wo es billiger sei. Man sollte zunächst schauen, wie die Säulen angenommen werden und nicht gleich Parkplätze opfern. Dem entgegnete Erster Bürgermeister Andreas Friedrich (ÜWG), dass sie ein Fremdenverkehrsort seien. Manche Gäste würden bei jeder Möglichkeit laden. Als sie die ersten Ladesäulen selbst betrieben hätten, hätten sie bemerkt, dass die Annahme vorhanden sei.
Standort-Vorauswahl
Das Gemeindeoberhaupt fasste zusammen, dass folgende Standorte gestrichen würden: Friedhof Ost, Wendelsteinpark, Jensenstraße auf Höhe Blumen Rother sowie Seestraße 89. Das Bahnhofsareal und der Sportplatz würden vom Betreiber noch geprüft. Damit nahm das Gremium einhellig zur Kenntnis, dass für die Standorte Schramlbad, Friedhof West, Seestraße 65 und 50, Carl-Braun-Straße, Jensenstraße bei den Pendlerparkplätzen sowie Beilhackstraße die nächsten Schritte geplant würden.
Umgestaltung der Tourist-Info
Danach ging es um die Vergabe der Neugestaltung und Neumöblierung des Tourismusbüros im Haus des Gastes. Wie das Gemeindeoberhaupt mitteilte, sei die Einrichtung nach über 30 Jahren nicht mehr zeitgemäß und würde den Ansprüchen der Gäste an eine moderne Tourist-Info nicht mehr entsprechen. Man wolle vor allem die Technik auf den neuesten Stand bringen und das Büro mit modernen Präsentationsmöglichkeiten wie LED-Info-Screen, beleuchteten Informationsauslagen und selbstöffnenden Türen bestücken. Die Räume seien denkmalgeschützt und müssten so erhalten bleiben, wie sie sind.
Vorstellung der Varianten
Die Firma Brüderl aus Trostberg habe bereits 2021 eine Gestaltungsvariante entworfen, die aber aufgrund von Corona nicht weiterverfolgt werden konnte. Da ein neuer Entwurf Kosten in Höhe von 8.000 Euro verursacht hätte, habe man bei der Firma Schuster aus Bernau angefragt. Beide Entwürfe würden mit rund 102.000 Euro kalkuliert. Man rechne insgesamt mit Kosten in Höhe von 200.000 Euro. Eine Förderung in Höhe von 50 Prozent sei möglich, so das Gemeindeoberhaupt. Der Umbau solle im Januar beginnen und bis März abgeschlossen sein. Die Mitarbeiter würden in der Zeit im Foyer des Chiemsee Saals beheimatet werden.
»Haus für alle«
Kesten Lahl (BfP) erklärte, ihm gefielen beide Varianten gut. Er finde, dass die Mitarbeiter eingebunden werden sollten, denn sie müssten damit arbeiten und sollten sich wohlfühlen. Der Leiter des Tourismusbüros Florian Tatzel erklärte, dass dies geschehen sei. Angela Kind (Die Grünen) erinnerte daran, dass man bislang dort auch als Bürger willkommen war und Platz zum Zeitungslesen gehabt habe. Sie wollte wissen, ob das auch weiterhin möglich werde. Erster Bürgermeister Andreas Friedrich (ÜWG) sagte, die Leseecke bleibe. Es sei eigentlich nicht ein »Haus des Gastes«, sondern ein »Haus für alle«. Das Gremium beschloss einstimmig, den Entwurf der Firma Schuster weiterzuverfolgen. Darüber hinaus solle die Verwaltung eine Kostenaufstellung einholen und einen Förderantrag stellen.