Oktober 2025
Liebe Prienerinnen und Priener,
der Oktober begann für uns alle mit einem ganz besonderen Feiertag: dem Tag der Deutschen Einheit. Dieser 3. Oktober erinnert uns nun seit 35 Jahren daran, dass Freiheit, Demokratie und Zusammenhalt nicht selbstverständlich sind – sie müssen Tag für Tag gelebt und geschützt werden.
An den Schären haben wir zusammen dieses Jubiläum in einem würdigen und zugleich fröhlichen Rahmen gefeiert. Mit dem Straßenkunst- und Einheitsfest unter dem Motto »Straßenkunst und Tradition – Einheit in Vielfalt« wurde der besondere Charakter dieses Tages auf eindrucksvolle Weise spürbar. Bereits der Veranstaltungsort selbst verlieh dem Fest eine besondere Symbolik: Mit Blick auf die Herreninsel, auf der 1948 der Grundstein für unser Grundgesetz gelegt wurde, verband sich Geschichte mit lebendigem Miteinander. Künstlerinnen und Künstler, Vereine, Musiker, Stelzenläufer, Tanzgruppen, Jongleure und viele weitere Mitwirkende machten den Tag zu einem bunten Fest für alle Generationen. Besonders gefreut hat mich, dass auch viele Kinder ein abwechslungsreiches Programm genießen konnten. In meiner Ansprache habe ich betont, dass Einheit nichts Starres ist, sondern ein Prozess, der Offenheit, Vertrauen und das Miteinander erfordert. Und genau das wurde an diesem Tag sichtbar: Vielfalt, die uns bereichert und Gemeinschaft lebendig macht. Mein herzlicher Dank gilt allen, die dieses Fest möglich gemacht haben – den Vereinen, den Künstlerinnen und Künstlern, den Organisatoren und nicht zuletzt Ihnen, liebe Bürgerinnen und Bürger, für Ihre Teilnahme und Begeisterung.
Solche Feste zeigen, wie stark unser gesellschaftliches Leben in Prien ist. Sie sind ein Beleg dafür, dass unsere Gemeinschaft von Menschen lebt, die mit Kreativität, Herzblut und ehrenamtlichem Engagement dazu beitragen, dass unser Ort immer wieder besondere Momente erlebt. Dies hat sich auch am darauffolgenden Sonntag bestätigt, als wir beim Pfarrfest der Katholischen Kirchengemeinde und beim Erntedankmarkt der Prien Partner am Marktplatz zusammengekommen sind. Lasst uns diesen friedlichen, unbeschwerten Austausch bewahren.
Aus der vergangenen Sitzung des Gemeinderates greife ich diesmal wieder ein Thema heraus: die Überarbeitung unserer Stellplatzsatzung. Dies wurde aufgrund der sogenannten »Modernisierungsgesetze« des Freistaates Bayern nötig. Bislang waren die Stellplatzzahlen in einer landesweiten Verordnung vorgegeben, von denen Gemeinden durch eigene Satzungen abweichen konnten. Künftig liegt die Entscheidung, ob eine Stellplatzpflicht gilt, ganz bei den Kommunen. Gleichzeitig wird jedoch eine Obergrenze für die Anzahl der Stellplätze eingeführt. Ziel ist es, Bauvorhaben nicht unnötig zu verteuern und den Flächenverbrauch einzudämmen. Für uns in Prien bedeutet dies: Unsere Stellplatzsatzung überschritt in einzelnen Punkten diese neuen Obergrenzen. Hätten wir nicht gehandelt, wäre unsere Stellplatzsatzung Anfang Oktober ungültig geworden – mit der Folge, dass keine Pflicht zur Herstellung von Stellplätzen mehr bestünde. Dies würde langfristig zu erheblichem Parkdruck im öffentlichen Raum führen, mit allen schon derzeit bekannten Problemen für Verkehr, Rettungsdienste oder Winterdienst. Der Marktgemeinderat hat deshalb beschlossen, die Stellplatzsatzung rechtzeitig anzupassen, so dass die Obergrenzen eingehalten werden und die Satzung weiterhin gültig bleibt. Für Wohnungen bedeutet das künftig, dass bis zu einer Wohnfläche von 60 Quadratmetern ein Stellplatz und für größere Wohnungen zwei Stellplätze nachzuweisen sind. Eine besondere Regelung gilt für den geförderten Wohnungsbau, wo nur 0,5 Stellplätze je Wohnung nachzuweisen sind. Auch für Gewerbe, Verkaufsflächen, Sport- und Versammlungsstätten oder Beherbergungsbetriebe wurden die Richtwerte überarbeitet.
Nun steht der Herbst in voller Pracht vor uns. Die Tage werden kürzer, das Licht weicher und die bunten Farben der Natur begleiten uns durch den Oktober. Viele sprechen vom »goldenen Oktober« – und tatsächlich ist diese Jahreszeit oft eine Einladung, innezuhalten, dankbar zurückzuschauen und zugleich neue Energie zu sammeln. Auch wenn die Abende und Nächte schon spürbar kühler werden, schenkt uns dieser Monat häufig noch sonnige Stunden, die wir draußen genießen können. Ich wünsche Ihnen allen eine gute Zeit in diesem farbenfrohen Monat.
Es grüßt Sie herzlich Ihr
Andreas Friedrich
Erster Bürgermeister