
Juni 2025
Liebe Prienerinnen und Priener,
der Juni ist da – und mit ihm beginnt für viele von uns die schönste Zeit des Jahres: Die Tage sind lang, die Natur steht in voller Blüte und unser Ort zeigt sich von seiner
lebendigsten Seite. Auch gesellschaftlich und kulturell ist der Juni ein Monat, der uns zusammenbringt und uns daran erinnert, wie wertvoll Gemeinschaft und Tradition in unserer Gemeinde sind.
Ein besonderes Highlight in diesem Monat sind die Priener Festwochen, die mit einem abwechslungsreichen Programm aufwarten – geprägt von Musik, Kultur, Begegnung und Brauchtum. In diesem Rahmen feiern wir heuer ein ganz besonderes Doppeljubiläum, nämlich das 130-jährige Bestehen unseres Trachtenvereins und 30 Jahre Jungbauernschaft. Beiden Vereinen gilt mein aufrichtiger Dank für ihren unermüdlichen Einsatz, mit dem sie über Generationen hinweg das kulturelle Leben in unserer Gemeinde mitgeprägt haben. Diese Jubiläen sind nicht nur ein Anlass zum Feiern, sondern auch Ausdruck eines lebendigen Miteinanders, auf das wir alle stolz sein dürfen.
Aus der vergangenen Sitzung des Marktgemeinderates greife ich heute ein sehr wichtiges und richtungsweisendes Thema heraus: die energetische Neuausrichtung unseres Prienavera Erlebnisbads und die teilweise Umwidmung unseres Strandbads: In Zeiten wachsender Anforderungen an den Klimaschutz und steigender Energiepreise wollen wir als Gemeinde ein klares Zeichen setzen – durch den verstärkten Einsatz regenerativer Energien. Geplant sind unter anderem die Installation einer großen Photovoltaik-Anlage zur Stromerzeugung, eine Seewasser-Wärmepumpe zur klimafreundlichen und vollständig regenerativen Wärmeerzeugung, ein neuer Pufferspeicher zur effizienten Nutzung der erzeugten Energie sowie eine Wärmerückgewinnung aus dem Filterspülwasser. Für diese Maßnahmen ist ein neues Energiegebäude notwendig. Der vorhandene Platz im Keller und auf dem Dach des Prienavera ist nämlich bereits vollständig ausgeschöpft. Platzreserven gibt es dort nicht mehr. Bei einem Ortstermin hatten sich die anwesenden Mitglieder des Rates dafür ausgesprochen, dieses Gebäude nördlich des Eingangsbereichs zum Prienavera zu errichten.
Gleichzeitig wird es für uns immer schwieriger, das Strandbad in seiner jetzigen Form zu betreiben; die Vorschriften im Personalbereich, aber auch die Rechtsprechung der Gerichte in Bezug auf Aufsichtspflicht und Haftung werden – aus Sicht eines Badbetreibers – immer lebensfremder. Nur mit Mühe konnten wir im vergangenen Jahr mit unserem vorhandenen Personal den Betrieb des Strandbads bis zum Ende der Sommerferien aufrechterhalten. Aus diesen Gründen, kombiniert mit der Tatsache, dass wir eine neue Energiezentrale brauchen, ist die Idee entstanden, einen großen Teil des Strandbads und des Spielplatzes künftig nicht mehr offiziell als Bad zu betreiben, sondern als frei zugängliche Fläche ohne Eintrittsgeld. Diese Öffnung als frei zugängliche Liege- und Spielwiese erfordert natürlich den Abbau von Barrieren. Sowohl der Zaun, aber auch ein Teil des »Wurms«, der derzeit das Strandbad umschließt, müssen für eine Öffnung weichen. Nachdem im »Wurm« aber bereits heute Flächen als Lager für das Strandbad bzw. das Prienavera Erlebnisbad genutzt werden, braucht es für diese Räume einen Ersatz. Insbesondere aber braucht es Ersatzräume für die Wasserwacht, eine aus meiner Sicht unverzichtbare Rettungsorganisation direkt am See, die Teile ihrer notwendigen Ausrüstung sowie ihr Fahrzeug im Strandbadgebäude untergestellt haben.
Diese vorhandenen Sachzwänge machen einen auf den ersten Blick sehr großen Ersatzbau notwendig. Allerdings wollen wir mit dem Teilabriss des »Wurms« auch wieder Flächen der Natur bzw. der Öffentlichkeit zurückgeben. So schaffen wir nicht nur eine nachhaltigere Energieversorgung, sondern gleichzeitig mehr Lebensqualität und Aufenthaltsqualität am See für alle Prienerinnen und Priener sowie unsere Gäste.
Nun wünsche ich Ihnen und uns allen einen sonnigen, geselligen und hoffentlich entspannten Juni. Genießen Sie die Priener Festwochen und die vielen Begegnungen, die unseren Ort im Sommer so besonders machen.
Es grüßt Sie herzlich Ihr
Andreas Friedrich
Erster Bürgermeister