Donnerstag, 7. August
Große Radverkehrs-Präventions-Aktion am Marktplatz

Am Donnerstag, 7. August zeigte die Polizei am Vormittag starke Präsenz am Marktplatz, was den ein oder anderen Vorbeieilenden stutzen ließ. Mit gleich zwei Einsatzfahrzeugen und sieben Mann präsentierten sich die Einsatzkräfte der Polizeiinspektion Prien und Rosenheim, um Bürger für eine Zweirad-Prävention zu sensibilisieren. Wie die Polizeihauptmeisterin aus Rosenheim Amine Hähnlein erklärte, wolle man mit der Aktion aufklären, wie man mit dem Fahrrad am besten ausgestattet sein solle und wie man im Straßenverkehr auf sich aufmerksam mache. Prien als Tourismusort sei für diese Präventionsveranstaltung bewusst ausgewählt worden. Mit im Gepäck hatten die Sicherheitskräfte eine sogenannte Rauschbrille, mit der man einen Alkoholgrad simulieren könne, der aufzeige, wie schwer damit die Orientierung werde. Ebenso hatten sie ein Reaktionstestgerät dabei, der anschaulich mache, wie viel Zeit man für einen Bremsvorgang benötige. Daneben hatten sie Flyer, Infomaterial und Leuchtbänder für Radler ausgelegt. Hähnlein sagte weiter, man wolle auch zeigen, dass die Polizei nicht nur da sei, um Strafzettel zu verteilen oder Gesetzesverstöße zu ahnden, sondern auch, um präventiv im Vorfeld dafür zu sorgen, dass weniger passiere. Denn auch aufgrund der vielen E-Bikes seien immer mehr Radfahrer in Unfälle verwickelt. Wichtig war den Sicherheitskräften zudem die richtige Ausstattung der Radfahrer mit Helm, Licht und Reflektoren. Auch die Aufklärung war ein großes Thema, denn bspw. ist das Radfahren in einer Fußgängerzone verboten, dort muss das Rad geschoben werden. Was offensichtlich nicht jeder Radler weiß, denn in der kurzen Zeit der Aktion von 10 bis 13 Uhr mussten an die 20 Radfahrer daran „erinnert“ werden, da sie trotz der respektablen Präsens der Polizei über den Marktplatz gefahren kamen. Unabhängig davon kam die Aktion bei den Bürgern sehr gut an. Viele versuchten mit der Rauschbrille den angelegten Parcours zu bewältigen oder informierten sich allgemein. Stephan Wahl aus Chieming war mit seinen vier Enkeln vor Ort und zeigte sich beeindruckt, wie schwierig es war, mit simulierten 0,8 bis 1,1 Promille den Gang durch die aufgestellten Kegel zu bewältigen. Die Jüngsten waren vor allem von den neonfarbenen Leuchtbändern begeistert. Der Fahrradbeauftragte der Gemeinde Max Kölbl erklärte, es gehe es vor allem um ein rücksichtsvolles Miteinander aller am Straßenverkehr Beteiligten. Die Verkehrssituation in Prien sei für Radfahrer schwierig, es gebe kaum sichere Straßen. „Wir suchen mit der Gemeinde nach Lösungen, die für alle gleichermaßen gut und vor allem kurzfristig umzusetzen sind – auch wenn sie nicht unbedingt den ganz großen Wurf darstellen.“ Dem pflichtete die Leiterin des Ordnungsamts Petra Süsens bei. Auch vermeintliche kleine Maßnahmen könnten schon viel bewirken. Wie sie erzählte, seien Beschwerden von Patienten der orthopädischen Klinik Kronprinz mit für die Präventionsveranstaltung ausschlaggebend gewesen. Sie hätten sich vermehrt über Radfahrer beklagt, die in hohem Tempo über den Marktplatz fahren würden – so dass die in ihrer Beweglichkeit beschränkten Patienten Schwierigkeiten hätten, ihnen auszuweichen. Genau diesem Umstand sind auch die Aktionen der Fahrradbeauftragten geschuldet, die vor allem mit ihren Slogans auf Infokarten und Flyern darauf abzielen, dass „mit Rücksicht alles geht“. Und weiter: „Zeig Anstand und halt Abstand! Sehen und gesehen werden. Licht an und Augen auf!“ Alles mit dem Ziel, dass Radfahren in Prien sicherer und die Zahl der Unfälle mit Radlern deutlich weniger werden.