https://www.prien.de/

neben London, Paris und Taipeh

Fairtrade-Gemeinde Prien

Bevor Erster Bürgermeister und Schirmherr Jürgen Seifert Anfang November zu seinem Grußwort im Chiemsee Saal anhob, stimmten die Grundschüler der Franziska-Hager-Schule die zahlreichen Besucher aufs Thema ein, indem sie vortrugen, was Demokratie ist. Bürgermeister Seifert sagte, er sei stolz, dass Prien mit dem Titel Fair-Trade-Gemeinde ein Zeichen setze.

Besonders freue er sich, dass diese Auszeichnung nicht mit monetären Mitteln, sondern ausschließlich durch das persönliche ehrenamtliche Engagement erzielt worden sei. Denn es gehe nicht nur um fair gehandelte Produkte, sondern die Idee dahinter sei viel größer. »Es geht darum, ein Netz über die Welt zu spannen. Und auch, dass in jeder Region Heimat geschaffen sowie ein funktionierender Wirkungskreislauf installiert und gehalten wird«, so das Gemeindeoberhaupt.

Die Gemeinderätin Angela Kind, die federführend den Stein zur Bewerbung ins Rollen gebracht hatte, sagte, es gehe um mehr Gerechtigkeit, damit landwirtschaftliche Produzenten – hier wie in Drittländern – ein Auskommen hätten; aber auch, um Fluchtursachen zu vereiteln. Dies heute sei nicht das Ende, sondern der Anfang. Sie setze sich weiter dafür ein, dass noch mehr Einzelhändler Fair-Trade-Produkte anbieten. Erste Kreise zog die Aktion schon, denn die Rektorin der Franziska-Hager-Schule Elisabeth Neuert-Kaiser deutete an, dass ihr Haus eine Fair-Trade-Schule werden wolle. Bevor Karina Bischke von Transfair Deutschland zur offiziellen Titelverleihung überging, stellten Schüler der Kommunalen Realschule ihr Fair-Trade-Projekt vor, in dem sie klärten, was unter Fair-Trade zu verstehen ist. In ihrem Grußwort sagte Bischke, Prien stehe mit dem Titel an der Seite von Städten wie London, Rom, Paris, San Francisco und Taipeh. 573 Städte deutschlandweit und 146 in Bayern dürften sich damit schmücken.

Prien habe die Voraussetzungen hervorragend erfüllt. Statt der nötigen vier Einzelhändler, die solche Produkte im Sortiment haben müssten, könne die Marktgemeinde auf elf Geschäfte verweisen, statt zwei Restaurants, besitze Prien drei. Zur musikalischen Umrahmung der Veranstaltung sangen die Swingin’ Voices sowie der Chor der Kommunalen Realschule afrikanische und spanischen Weisen und unterstützten so die ausgelassene Stimmung im Saal. Im Foyer konnten sich die Besucher anschließend bei Kostproben von der Qualität fairer Produkte überzeugen und bei einer Modenschau von der Attraktivität fair gehandelter Mode